Meldungen aus dem Bezirksverband Braunschweig
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Aufklärung über ein vergessenes Denkmal

Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschule Clausthal-Zellerfeld erarbeiten die fünfte Geschichts- und Erinnerungstafel

Die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Lehrer Hendrick Gattermann (ganz rechts) sowie der Vorsitzenden des Kirchenvorstands der Ev.-luth. Marktkirchengemeinde Clausthal Dorothee Austen, Bildungsreferent Dr. Rainer Bendick, Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch und Landrat Dr. Alexander Saipa.

Die Haupt- und Realschule Clausthal-Zellerfeld ist ein langjähriger Kooperationspartner des Bezirksverbands Braunschweig. Ihre Schülerinnen und Schüler haben in der Vergangenheit bereits vier Geschichts- und Erinnerungstafeln erarbeitet. In diesem Schuljahr beschäftigten sie sich mit einem Denkmal auf dem Friedhof Clausthal, das an die Opfer eines Explosionsunglück in der Sprengstofffabrik Werk Tanne im Juni 1940 erinnert.

Die NS-Insignien wurden 1945 von dem Denkmal entfernt, aber ihr Platz auf dem Denkmal ist immer noch gut sichtbar. Die Formensprache des Denkmals und auch die Inschrift – „Sie starben für Deutschland“ – zeugen vom Gedankengut der Nationalsozialisten. Die Geschichts- und Erinnerungstafel schafft nun endlich Aufklärung.

Die Schülerinnen und Schüler haben die Geschichte des Unglücks rekonstruiert und gezeigt, wie das NS-Regime den Tod der dienstverpflichteten Arbeitskräfte für seine Propaganda vereinnahmte.

Landrat Dr. Alexander Saipa, zugleich Kreisvorsitzender des Volksbundes, hatte das Projekt nachdrücklich unterstützt und die Finanzierung durch die Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine initiiert. Bei der Einweihung lobte er die Arbeit der Schülerinnen und Schüler und das Engagement der Haupt- und Realschule Clausthal-Zellerfeld. Die Tafel schaffe Aufklärung über einen vergessenen Teil der Geschichte Clausthal-Zellerfelds. Schulleiter Bollmann betonte, dass die Zusammenarbeit der Haupt- und Realschule mit dem Volksbund nicht mit dieser Tafel endet. Im nächsten Schuljahr wird wieder ein Wahlpflichtkurs eingerichtet, der sich mit den Gräbern von „Displaced Persons“ und deren Kindern beschäftigen wird, die auf der Rückseite des Denkmals liegen.