Meldungen aus dem Bezirksverband Braunschweig
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Sally-Perel-Preis für ein Volksbundprojekt

Wir gratulieren!

Der Sally-Perel-Preis 2023 in den Händen der Preisträger

Sally Perel (1925–2023) ist als „Hitlerjunge Salomon“ in die Geschichte eingegangen. Der jüdische Junge aus Peine hatte sich als Volksdeutscher ausgegeben und war so der Deportation und Ermordung entkommen. Er wurde im VW-Werk in Braunschweig zum Werkzeugmacher ausgebildet. Nach dem Krieg wanderte er nach Israel aus, blieb aber seiner alten Heimat verbunden, in die er immer wieder zurückkehrte und vor den Gefahren von Intoleranz und Rassismus warnte. Darum stifteten die IG-Metall-Betriebsräte bei Volkswagen in Braunschweig und das Werkmanagement den Sally-Perel-Preis für Respekt und Toleranz, gegen Rassismus und Gewalt.

In diesem Jahr wurde auch ein Projekt ausgezeichnet, das die Carl-Gotthard-Langhans-Schule, die berufsbildenden Schule des Landkreises Wolfenbüttel, zusammen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ausgeführt hat: Schülerinnen und Schüler haben eine Geschichts- und Erinnerungstafel für das Grab von acht Gegnern des Nationalsozialismus erarbeitet. Die sozialdemokratischen und kommunistischen Lokalpolitiker waren im Mai 1933 zu Tode gefoltert und in der Nähe von Helmstedt verscharrt worden. Als ihre Leichname 1947 gefunden wurden, wurden sie nach Wolfenbüttel überführt und dort feierlich beigesetzt. Allerdings gab es am Grab keine Erklärungen zum Schicksal der Toten. Die Geschichts- und Erinnerungstafel liefert endlich die nötigen Informationen und setzt damit ein Zeichen gegen Rassismus und Gewalt, für Respekt und Toleranz. Darum erhielt die Carl-Gotthard-Langhans-Schule der Sally-Perel-Preis verbunden mit einem Preisgeld von 500 Euro, zugleich eine eindrucksvolle Anerkennung der Bildungsarbeit des Volksbunds.

Die Tafel gibt es in der Volksbund-Mediathek.