Auf dem Friedhof Braunlage befindet sich ein sowjetisches Ehrenmal. Es erinnert an sowjetische Kriegsgefangene, die nach Kriegsende in dem Sanatorium Dr. Barner an Tuberkulose verstarben. In dem Sanatorium hatten die amerikanischen und dann britischen Besatzungsbehörden eine Klinik eingerichtet für sowjetische Gefangene aus dem gesamten norddeutschen Raum, die an Tuberkulose erkrankt waren. Sowjetische Militärärzte leiteten die Klinik. Sowjetische Verbindungsoffiziere ließen noch 1945 das Ehrenmal errichten.
Neben den Tuberkulosekranken liegen auf dem Friedhof auch die Opfer eines tragischen Unglücks. Im Juni 1945 feierten eine befreite sowjetische Zwangsarbeiterin und ein befreiter sowjetischer Zwangsarbeiter Hochzeit. Bei der Feier tranken die Gäste Methylalkohol, 20 von ihnen verstarben. Auch sie sind hier beerdigt.
Bislang war die Geschichte des sowjetischen Gräberfeldes und des Ehrenmals unbekannt. Dank der Kooperation des Bezirksverbands Braunschweig mit dem Verein Spurensuche Harzregion konnte die Geschichts- und Erinnerungstafel erarbeitet werden. Die Stadt Braunlage finanzierte die Kosten. Der Kreisvorsitzende, Landrat Dr. Axel Saipa, und Bürgermeister Wolfgang Langer würdigten diese Kooperation und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass eine weitere Geschichts- und Erinnerungstafel für das deutsche Gräberfeld auf dem Friedhof erarbeitet wird.