Meldungen aus dem Bezirksverband Braunschweig
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Eine Geschichts- und Erinnerungstafel für Braunlage

Schülerinnen und Schüler des Oberharz-Gymnasiums präsentieren die Ergebnisse ihre Recherchearbeit

Eine Gruppe Jugendlicher und Erwachsener auf einer Kriegsgräberstätte. Rundherum Grabsteine.Hinter der Gruppe die Geschichts- und Erinnerungstafel.

Die Schülerinnen und Schüler des Oberharz Gymnasiums vor ihrer Tafel zusammen mit Bürgermeister Langer und Landrat Dr. Saipa

Im Zentrum des Bergfriedhofs in Braunlage befindet sich eine große Kriegsgräberanlage. Dort ruhen 220 Kriegstote, fast alle waren Soldaten. Bislang sahen Friedhofsbesucher nur Grabsteine. Nun erklärt die Geschichts- und Erinnerungstafel nicht nur das Gräberfeld und das Schicksal der Toten, sie informiert auch über die letzten Kriegstage in Braunlage. Im Oberharz tobten im April 1945 heftige Kämpfe und zwei Todesmärsche durchquerten die Stadt.

So zeige die Tafel, betonte Bürgermeister Wolfgang Langer, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten auch in Braunlage stattfanden, vor unserer Haustür. Besonders eindrucksvoll sind die Berichte von KZ-Häftlingen, die auf den Todesmärschen Braunlage durchquerten. Ausdrücklich danke der Bürgermeister allen Schülerinnen und Schülern für ihre Erinnerungsarbeit.

Landrat Dr. Alexander Saipa, Kreisvorsitzender des Volksbundes, lobte ebenfalls das Engagement der Schülerinnen und Schüler. Die Tafel sei eine Mahnung zum Frieden und eine Warnung vor der Diktatur der Nationalsozialisten. Er erinnerte an das Wort von Margot Friedländer „seid Menschen“ – diese Botschaft gehe auch von der Tafel aus.

Der Schulleiter des Oberharz Gymnasiums, Dr. Joachim Cordes, unterstrich den besonderen Charakter der Bildungsarbeit des Volksbundes: sie ermögliche, dass Schülerinnen und Schüler die Geschichte vor Ort, im Umfeld ihrer Schule erforschten. Die Geschichts- und Erinnerungstafel zeige, wozu Schülerinnen und Schüler fähig seien.

Conner Rogge, einer der Schüler aus der Projektgruppe, blickte auf die Recherchearbeit zurück, die doch so ganz anders gewesen sei als gewöhnlicher Unterricht. Beeindruckt zeigte er sich von der Erkundung der Routen, die im April 1945 die beiden Todesmärsche nahmen. Daran knüpften die Schulsprecher Luise Hoppe und Felix Gugenberger an. Die Arbeit mit den Quellen, das tiefe Eindringen in die historischen Zusammenhänge war für sie eine ganz besondere Erfahrung – ein großes Lob für die Bildungsarbeit des Volksbundes.

„Bewahre alle, die Waffentragen, und alle, die über Waffen befehlen, vor den Versuchungen der Macht. Gib, dass sie Frieden halten und dem Frieden dienen.“

Pastor Gresing schloss die Veranstaltung mit diesem Gebet, das kaum aktueller sein konnte.
Dr. Rainer Bendick Bildungsreferent

Bezirksverband Braunschweig